Halber Kilometer bis zu Absaloms Grab

Absaloms Grab? Im Schwarzwald? Das ist zumindest überraschend. Ich meine, dass man bei Wanderungen im Schwarzwald auf Wolfsgruben, Brunnen und -von mir aus- auf Steineckle und Lindle trifft, das kann man erwarten. Aber Absaloms Grab?

Da es recht unglaubhaft schien, dass die Leute um Ohlsbach herum Ihre Kinder Absalom nennen, hab ich das mal recherchiert. Und, nunja, dem Absalom sein Grab sieht so ähnlich aus, wie der Steinhaufen im Schwarzwald. Nur das es eben noch steht, im Kidrontal, am Fuße des Ölbergs. Auch wenn es 2016 mal gebrannt hat.

Absaloms Grab im Kidrontal

Zunächst muss man sagen, dass der Absalom vielleicht auch im Schwarzwald unter einem Geröllhaufen liegen könnte, denn in “Absaloms Grab” hat er nachweislich nie gelegen. Als Sohn König Davids und Halbbruder Salomons viel zu alt der Mann. Das Grab stammt aus dem 1 Jhr. und gehörte einer aristokratischen Familie, Name unbekannt. Im Laufe der Jahrhunderte nannte man das Grab mal so mal so, u.a.: Grab des Hiskija“ „Turm Joschafats“, „Kochtopf“ oder „Mütze des Pharao“.

Der Absalom hätte auch so schönes Grab nicht verdient, denn er hat die Hand gegen den Vater erhoben. Und wollte selber König werden. Bei den folfgenden kriegerischen Auseinandersetzung kommt er zu Tode: auf einem Maultier reitend, verfangen sich die langen Haare des Absalom in den Ästen eines Baumes und er wird getötet. König David soll um seinen Sohn sehr getrauert haben.

Und was ist das nun mit dem Absalom und dem Schwarzwald? Das Tourismusmarketing gibt klare Hinweise:

Nach einer Weile erreichen wir Absaloms
Grab. Gemäß einer alten Sage werfen wir einen Stein darauf, damit der Waldgeist nicht entweichen kann.

So sei es denn, werfen wir einen Stein auf den Steinhügel, damit der Waldgeist nicht entweichen kann und steigen am Lindle vorbei aufs Türmle, wenn uns nicht ein Mountainbikerle übers Häufle fährt.