Jerry Lee Lewis – Live at Starclub Hamburg

Live at Star Club Cover

 

Mein Plattenschrank beherbergt eine Anzahl von Live-Platten. Ich mag die besondere Atmosphäre, den besonderen Moment, manchmal den geradezu legendären Auftritt, dem man immer und immer wieder beiwohnen kann. In einer losen Reihe möchte ich ein paar der coolsten Platten vorstellen. Das sind alles keine besonderen Pressung oder wilde Raritäten stehen aber für so manch geile Party der Musikgeschichte. Eine der definitiv großen Rock n´ Roll Partys war der Auftritt von Jerry Lee Lewis im Hamburger Star-Club 1964.

Lewis war seit 1956 bei Sun Records, dem damals angesagtesten Label für Rock n´Roll und Rockabilly. Elvis, Carl Perkins, Johnny Chash, Roy Orbison waren alle dort. Im gleichen Jahr gab es, als Lewis, damals noch ein kleines Licht, für Carl Perkins als Pianist arbeitete, eine Session mit Elvis (damals schon bei RCA) und Johnny Cash – The Million Dollar Quartett.

1957 hat Lewis seinen größten Hit – Great Balls of Fire. Es folgen Touren u.a. zusammen mit Johnny Cash und Carl Perkins. Aber nachdem 1958 auf einer England Tour bekannt wird, dass er die erst 13 jährige Tochter seines Bassisten und Cousins geheiratet hat, ist seine Karriere so gut wie tot –  nein, sie ist tot. „Kinderräuber“ ist wahrscheinlich noch das netteste als was er tituliert wurde. Lewis beginnt in kleinen Clubs zu spielen und sich mühsam über Wasser zu halten.

1963 geht Lewis zu Smash Records und widmet sich im Laufe der nächsten Jahre immer mehr dem Country. Aber der Auftritt 1964 im Hamburger Star Club gehört sicher zum absolut Wildesten was damals und vermutlich auch heute auf die Bühne gebracht wurde.

 

  1. I Got A Woman 3:29
  2. High School Confidential 2:05
  3. Money 4:19
  4. Matchbox 2:48
  5. What’d I Say – Part l 2:10
  6. What’d I Say – Part ll 2:52
  7. Great Balls Of Fire 1:42
  8. Good Golly, Miss Molly 2:18
  9. Lewis’ Boogie 1:48
  10. Hound Dog 2:25
  11. Long Tall Sally 1:40
  12. Whole Lotta Shakin’ Goin’ On

Schon allein die Kürze der Song spricht für deren Intensität, da wird nichts episch ausgebreitet, das geht voll in die Fresse. Da wird nicht gespielt, da wird bearbeitet.