So richtig lustige Sachen lese ich ja ohnehin nicht, aber Ingeborg Bachmann, ist dass unlustigste in diesem Jahr bisher, dagegen sprühte der Camus ja vor Lebensfreude. …but i like it.

“An diesem Morgen schlief sie aber nicht gleich ein, lag nur entspannt und glücklich vergraben da und dachte: Grauenvoll.”

“Sie stieg aus dem Bett, vorsichtig, und fiel sofort zurück vor Erschöpfung, denn es musste wieder einmal überlegt werden, was zuerst geschehen sollte.”

aus: Probleme Probleme

Bisher habe ich die Erzählungen Simultan und Probleme Probleme gelesen.

Wenn Bachmanns eigenes Ende nicht so dramatisch gewesen wäre, könnte man diesen durch nichts zu motivierende und völlig lebensunlustigen Frauengestalten was herrlich unzeitgemäßes abgewinnen. Gerade bei der heute so allgemeinen Übermotiviertheit, der verblödenden Leistungsbereitschaft und dem fanatischen Willen der meisten Menschen ihr Leben zu einem “Erfolg” zu machen. Der Tod hole sie alle.

Ich jedenfalls schlafe für mein Leben gern und  denke auch die meiste Zeit: Grauenvoll.

Das Buch ist die DDR-Erstausgabe von 1973. Das Cover hat was, wie ich finde (rote und grüne Punkte. Und offenbar habe ich es bei meinen Eltern abgestaubt, denn deren Ex libris ist im Buch eingeklebt. (Machen die heute auch nicht mehr, glaube ich). Aber eigentlich eine schöne Tradtion, gerade jetzt, wo  wir in abgefuckt stumpfsinnige Abosysteme (Amazon, Spotify, Clouddienste aller Art) reingeknechtet werden.

Nicht alles was bequem ist, ist auch klug, gelle!