Podcast: Geschichte der Sprache – Sprache der Geschichte. Historische Texte #1 Tacitus
Ich trug schon länger den Gedanken Spazieren historische Textquellen in einem Podcast oder Hörstück vorzutragen. Anfangen wollte ich eigentlich mit der “Fürstenpredigt” von Thomas Müntzer. Aber wenn man etwas anfängt, stellt sich die Frage nach dem Anfang, meist noch mal dringlich und neu. Denn: Wenn man geschichtliche Texte bzw. Quellen vorliest, also mehr als eine, könnte man von vorne anfangen, damit die Zuhörer der Podcast-Reihe folgen können. Oder: man könnte natürlich auch einfach nur coole Texte lesen: Briefwechsel, das Sozialistengesetz, Kaiserproklamation, die Einführung der Kartoffel in Kolberg. So kreuz und quer.
Ich habe mich für die zeitliche Abfolge entschieden. Also beginnen mit den Germanen. Auch wenn es verkürzt oder verlängert erscheint, deutsche Geschichte mit den Germanen zu beginnen. Die Germanen waren ungefähr so Deutsch wie eine Qualle ein Wal ist. Aber sie waren da, genau hier wo ich jetzt sitze, und die Qualle im Meer schwimmt, vielleicht.
Also, Tacitus´Germania. Zum Text und der Rezeptionsgeschichte kann man alles auf Wiki nachlesen oder beim Tacitus selbst. Der Text selbst stammt vermutlich aus dem Jahr 98 u.Z. Ist also hinreichend alt, um am Anfang der Reihe zu stehen.
Für die # 2 der Historischen Texte arbeite ich gerade an einem Text aus den “Annales Regni Francorum“. Speziell zum Leben des ersten Karolinger Königs Pippin der Jüngere, genannt auch Pippin III., Pippin der Kurze und Pippin der Kleine französisch: Pépin Le Bref (* 714; † 24. September 768 in Saint-Denis bei Paris), dem Vater von Karl dem Großen. Der Podacst soll dann in der kommenden Woche erscheinen. Abonnieren kann man ihn im Moment bei You Tube und Soundcloud
Vielleicht noch was zum Titel des Podcast: “Geschichte der Sprache – Sprache der Geschichte.” Das ist natürlich genau das was historische Texte zu zeigen vermögen. Einmal eine sprachliche Entwicklung, auch wenn die Quellen häufig im ZUge einer Veröffentlichung an hochdeutsche Sprachgewohnheiten angepasst werden, so zeigen sie doch eine unterschiedliche Verwendung der Sprache und Grammatik. Und für die Sprache der Geschichte sollte man immer ein offenes Ohr haben, denn sie sagt uns wer wir sind, woher wir kommen, und wenn man genau hinhört auch wohin wir gehen. Und die Geschichte lehrt uns viel über das Vermögen des Menschen zu Grausamkeit, Erfindungsgabe und Solidarität.
In den nächsten Wochen werden in hoffentlich großer Regelmäßigkeit Podcasts zu den Themen wie Pippinische Schenkung, Die sächsischen Kaiser (Otto I), Hexenverfolgung, Kreuzzüge, Hanse, Reformation usw. folgen.